Hier finden Sie eine Auswahl meiner Konzertprogramme, die sich dem Komponisten Giacomo Meyerbeer widmen

Foto: Alex Adler
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"GIACOMOS MUSIKALISCHE KOSTBARKEITEN"

- aus der Schatztruhe des Preußischen Generalmusikdirektors Giacomo Meyerbeer

 

Andrea Chudak (Sopran, Moderation)

Yuki Inagawa (Klavier)

 

2022 jährte sich Meyerbeers Ernennung zum Preußischen Generalmusikdirektor zum 180. Mal. Grund genug, um mit Werken aus seinem "vergessenen Schatz" noch einmal deutlich auf ihn hinzuweisen.

Die Sopranistin Andrea Chudak forscht seit 2013 zu Meyerbeer, besonderes Interesse lag für sie neben sakralen Werken auch bei der kleineren Liedform. Durch Recherchen in Bibliotheken, Internet und länderübergreifende Vernetzung von Musikwissenschaftlern und Musikern konnte sie verloren geglaubte Meyerbeer-Werke auffinden und in Konzertprogrammen bereits in fünf verschiedenen CD-Produktionen dem Publikum wieder zugänglich machen. Darunter befinden sich über 50 Weltersteinspielungen sowohl sakraler Werke als auch seiner Liedliteratur.

Ein Programm mit Liedern, Arietten, Canzonetten und kleinen Klavierstücken Meyerbeers.

Foto: Alex Adler
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"SIND WIR DENN HIER IN PALÄSTINA....?!"

- Giacomo Meyerbeer im Kreuzfeuer seiner Kollegen 

 

Andrea Chudak (Sopran, Sprecherin)

Tobias Hagge (Bass, Sprecher)

Max Doehlemann (Klavier)

 

Schon zu seinen Lebzeiten sah sich Giacomo Meyerbeer Hass, Neid und scharfer, heftiger Polemik ausgesetzt. Selbst ein hoch gebildeter Komponist wie Robert Schumann war nicht frei von antisemitischen Aversionen gegen Meyerbeer, was große Nachwirkungen hatte. Damals wurde die Grundlage gelegt für die Erzählung der Nationalromantik und, damit verbunden, die Musik der nationalen Schulen.

Meyerbeer wird unter anderem mit seinen großen Balladen musikalisch zu Wort kommen. Dazu werden die teils sehr bösartigen Kritiken aus Briefen, öffentlichen Äußerungen und Zeitungen seiner Komponistenkollegen wie Robert Schumann, Richard Wagner oder Hugo Wolff zitiert werden. Das Programm gibt einen Einblick darin, wie der berühmteste Komponist des 19. Jahrhunderts sich mit offenem Hass und Hetze gegen seine Person und seine Religion konfrontiert sah.

Bei den aufgeführten Werken wird es sich unter anderem um Stücke handeln, die bislang nur im Repertoire von Andrea Chudak (Sopran) und Tobias Hagge (Bass) sind, weil das Aufführungsmaterial erst durch die Recherchearbeit von Andrea Chudak  und ihrem Forscher-Netzwerk wieder aus dem "verschollenen Nachlass" geborgen werden konnte.

 

(Fotos/ Collagen: Alex Adler)
(Fotos/ Collagen: Alex Adler)

"IM MEERE MEINER GEDANKEN"

- Lieder und Ensemble für 1-3 Frauenstimmen und Klavier

 

Andrea Chudak (Sopran)

Dorothe Ingenfeld (Mezzosopran) Irene Schneider (Alt)

Yuki Inagawa (Klavier)

 

Meyerbeer konvertierte (anders als bekannte jüdische Künstler wie Heinrich Heine oder Gustav Mahler) nie zum Christentum, stattdessen lebte er in Berlin eine moderne Form von Reformjudentum. Seine universalistische, weltoffene Perspektive, die keinerlei Berührungsängste auch an andere geistige Zusammenhänge kannte, wurzelt auch darin. Doch genau deshalb war er Zeit seines Lebens schweren Angriffen ausgesetzt - oft mit antisemitischem Unterton. Meyerbeer komponierte in 4 Sprachen und kann von der inneren Haltung her als polyglotter Europäer gesehen werden. Mit dem Zeitalter der Romantik ging jedoch ein starker Nationalismus einher, Meyerbeer wurde von tonangebenden Autoren seiner Zeit (etwa Robert Schumann) ein fehlendes inneres Bekenntnis zu Deutschtum und Protestantismus unterstellt. Dies und später der offene Hass der Wagnerianer hat mit dazu beigetragen, dass Meyerbeer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bereits stark aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden war, was schlussendlich dazu führte, dass einstmals viel gedruckte Noten auf rätselhafte Weise nicht mehr zur Verfügung standen und in Folge als „verschollen“ galten. In der NS-Zeit wurde dann noch weitaus mehr zerstört.

Bis heute bleibt es eine Aufgabe, die Werke des großen Preussen und Europäers in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit neu zum Klingen zu erwecken.

Im Konzert werden vokale Kammer- und Sakralmusiken für 1-3 Frauenstimmen mit und ohne Klavierbegleitung erklingen. Dazu bringt Sopranistin Andrea Chudak die Mezzosopranistin Dorothe Ingenfeld, die Altistin Irene Schneider und die Pianistin Yuki Inagawa mit.

 

Foto: Alex Adler
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"SUR LE BALCON" -

Lieder von Giacomo Meyerbeer in 3 verschiedenen Sprachen: deutsch, italienisch, französisch.

 

Andrea Chudak (Sopran, Moderation)

Andreas Schulz (Klavier)

 

Giacomo Meyerbeer (1791-1864) komponierte mehr als 100 Romanzen, Elegien, Lieder und Balladen. Sie erschienen in Einzeldrucken, Anthologien und Sammelausgaben, als musikalische Beigaben in Zeitschriften, Journalen und in Büchern. In den eleganten Salons wurden viele dieser Lieder von den Stars der Opéra inmitten einer illustren Gesellschaft vorgetragen, wo auch berühmte Kulturschaffende wie Heinrich Heine, Gioacchino Rossini, George Sand, Daniel-François-Esprit Auber, Frédéric Chopin, Luigi Cherubini, Franz Liszt oder ein Alexandre Dumas verkehrten. Etliche dieser Lieder hat Meyerbeer für bestimmte Sängerinnen und Sänger komponiert. Ausgehend von der Ganzheit einer Textvorlage war es für Meyerbeer selbstverständlich, die französischen, italienischen und deutschen Gedichte durch ein jeweils national-musikalisches Idiom zu charakterisieren. Jeder Vertonung schenkte er dabei eine eigene Individualität und experimentierte mit neuartigen Formen und Motiven. Darüber hinaus verlangte er Mimik, Gestik und eine leidenschaftliche Hingabe der Ausführenden. Von der neckischen Liebelei bis hin zu Dramen à la miniature, von geistlichen Texten bis hin zur sentimentalen Romanze –  niemals verleugnete Meyerbeer dabei sein dramatisches Talent. Der Klavierpart ist dabei sehr anspruchsvoll, mitunter sehr virtuos.

Meyerbeer konvertierte (anders als bekannte jüdische Künstler wie Heinrich Heine oder Gustav Mahler) nie zum Christentum, stattdessen lebte er in Berlin eine moderne Form von Reformjudentum. Seine universalistische, weltoffene Perspektive, die keinerlei Berührungsängste auch an andere geistige Zusammenhänge kannte, wurzelt auch darin. Doch genau deshalb war er Zeit seines Lebens schweren Angriffen ausgesetzt - oft mit antisemitischem Unterton.

 

Foto: Alex Adler
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"MAESTRO MEYERBEER - MUSIKALISCH/ ANEKDOTISCH"

 

Andrea Chudak (Sopran, Moderation)

Rainer Killius (Bariton, Klavier)

 

Der Meister der großen Oper mal ganz anders: ein Programm, das mit vielen kleinen Lebensgeschichten ein ganz menschliches und auch persönliches Bild des jüdischen Ausnahmekünstlers zeichnet.

Giacomo Meyerbeer, 1791 in einem Reisewagen im brandenburgischen Tasdorf geboren, 1846 in Paris verstorben, der meist gespielte und berühmteste Komponist des 19. Jahrhunderts, hatte seine Wurzeln in Berlin – und ganz sicher hatte die Berlinische Lebensart auch einigen Einfluss auf ihn.

Als Komponist weit gereist, traf er auf viele verschiedene Menschen und erlebte nicht nur hochseriöse Veranstaltungen bei Hofe in ganz Europa, sondern empfing bei manch einer Gelegenheit auch den einen oder anderen Bittsteller in den eigenen vier Wänden– genug Potential also für ein Programm voll großer und kleiner vokaler Töne und einer guten Portion überlieferter Anekdoten.

Foto: Alex Adler
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„LA LUNA IN CIEL – Der Mond am Himmel“

- Lieder und Romanzen des großen Komponistenstars des 19. Jhds Giacomo Meyerbeer

 

Andrea Chudak (Sopran, Sprecherin)

Tobias Hagge (Bass, Sprecher)

Wei Chen (Klavier)

 

Giacomo Meyerbeer war der berühmteste und meistgespielte Opernkomponist des 19. Jahrhunderts – ein wahrer Star in seiner Zeit, dem in ganz Europa Aufwartungen gemacht wurden.

Neben seinen großen „Grand Operas“ komponierte mehr als 100 Romanzen, Elegien, Lieder und Balladen. In den eleganten Salons wurden viele dieser Lieder von den Stars der Opéra inmitten einer illustren Gesellschaft vorgetragen, wo auch berühmte Kulturschaffende wie Heinrich Heine, Gioacchino Rossini, George Sand, Frédéric Chopin, Luigi Cherubini, Franz Liszt oder ein Alexandre Dumas verkehrten. Er verlangte immer Mimik, Gestik und eine leidenschaftliche Hingabe der Ausführenden. Von der neckischen Liebelei bis hin zu Dramen à la miniature, von geistlichen Texten bis hin zur sentimentalen Romanze –  niemals verleugnete Meyerbeer dabei sein dramatisches Talent. Der Klavierpart ist dabei sehr anspruchsvoll, mitunter sehr virtuos.

Meyerbeer war in seinem Metier ein großer Neuerer – er brachte erstmalig das Gaslicht auf die Bühne – ließ dort die Sonne aufgehen!; er schuf neue Klänge mit neuen Instrumenten im Orchester; er fügte den Ballett-Spitzentanz in die Oper ein…er war neugierig auf die vielen technischen Neuerungen und auch ein begeisterter Bahnfahrer der 1. Stunde… uvm.

Die drei Musiker:innen Andrea Chudak (Sopran), Tobias Hagge (Bass) und Wei Chen (Klavier) werden ein spannendes Konzert mit Giacomo Meyerbeers Werken darbringen und dabei beweisen, dass er zu recht der bekannteste Komponist seiner Zeit war.

Aber nicht nur Giacomo Meyerbeer war solch ein Forschergeist in seiner Familie: auch einer seiner Brüder, der Hobby-Astronom Wilhelm Wolff Beer schaffte Bahnbrechendes. Der Geschäftsmann und spätere Abgeordneter des Preußischen Landtages hatte sich im Berliner Tiergarten eine kleine Sternwarte mit einem Linsenteleskop eingerichtet. Wilhelm Beer benutzte es am liebsten für Beobachtungen des Mondes. Gemeinsam mit Johann Mädler erstellte er Mondkarten, die später auch der NASA als Vorlage dienten. Ihr gemeinsames Buch setzte für Jahrzehnte Maßstäbe.

 

Foto: Alex Adler
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"GIACOMO MEYERBEER: SACRED WORKS" -

sakrale Werke für Streichorchester, Orgel/ Klavier und Sopran solo

 

Andrea Chudak (Sopran)

Jakub Sawicki (Orgel/ Klavier)

Neue Preußische Philharmonie Berlin unter Ltg. von Dario Salvi

 

Giacomo Meyerbeer (1791-1864) war der erfolgreichste Opernkomponist des 19. Jahrhunderts. 

Seine Werke hatten seinerzeit bis dahin unerreichte Aufführungszahlen und begründeten seinen Ruhm als Meister der Grand opéra.

Trotz des spürbar zugenommenen Interesses in den letzten Jahren an Meyerbeers Musik gibt es noch viel zu entdecken: Meyerbeers Werkverzeichnis umfasst nicht nur Opern, sondern auch eine stattliche Anzahl geistlicher Kompositionen. Sie bieten einen überraschenden Blick auf einen polyglotten Europäer.

Die Berliner Sopranistin Andrea Chudak spielte 2014 erstmals Lieder und Romanzen Meyerbeers auf einer vielbeachteten CD ein. Jetzt widmet sie sich dessen religiösen Kompositionen, und die sind allemal eine Entdeckung wert! Eine Vielfalt der Form und des Ausdrucks.

Psalmen, eine Hymne „An Gott“, ein „Pater noster“ und manches mehr… 

In einer englischen Bibliothek fand der Dirigent Dario Salvi die Noten des bisher verschollenen Präludiums zur L'Imitation de Jésus Christ für Harmonium/Orgel.

Dario Salvi, wie Chudak ebenfalls ein unermüdlicher Meyerbeer-Verfechter, der u.a. Meyerbeers Singspiel „Das Brandenburger Tor“ als Notenmaterial neu herausgegeben hat, hat diese religiösen  Kompositionen für Sopran, Streichorchester und Orgel/Klavier bearbeitet.

Nach einem 200-jährigen Dornröschenschlaf wurden die Werke nun wiedererweckt und in dieser Besetzung dem Publikum zugänglich gemacht.

Dieses Konzertprogramm bietet die einmalige Gelegenheit, diese lange vergessenen Werke zu hören. Das bereits erwähnte Präludium ist derzeit weltweit nur durch diese ausübenden Künstler zu hören!

 

Foto: Alex Adler
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"MEYERBEER: ROMANZEN, LIEDER, BALLADEN"

 

Andrea Chudak (Sopran)

Julian Rohde (Tenor)

Tobias Hagge (Bass)

Alexandra Rossmann (Klavier)

 

Giacomo Meyerbeer (1791-1864) komponierte mehr als 100 Romanzen, Elegien, Lieder und Balladen. Sie erschienen in Einzeldrucken, Anthologien und Sammelausgaben, als musikalische Beigaben in Zeitschriften, Journalen und in Büchern. In den eleganten Salons wurden viele dieser Lieder von den Stars der Opéra inmitten einer illustren Gesellschaft vorgetragen, wo auch berühmte Kulturschaffende wie Heinrich Heine, Gioacchino Rossini, George Sand, Daniel-François-Esprit Auber, Frédéric Chopin, Luigi Cherubini, Franz Liszt oder ein Alexandre Dumas verkehrten. Etliche dieser Lieder hat Meyerbeer für bestimmte Sängerinnen und Sänger komponiert. Ausgehend von der Ganzheit einer Textvorlage war es für Meyerbeer selbstverständlich, die französischen, italienischen und deutschen Gedichte durch ein jeweils national-musikalisches Idiom zu charakterisieren. Jeder Vertonung schenkte er dabei eine eigene Individualität und experimentierte mit neuartigen Formen und Motiven. Darüber hinaus verlangte er Mimik, Gestik und eine leidenschaftliche Hingabe der Ausführenden. Von der neckischen Liebelei bis hin zu Dramen à la miniature, von geistlichen Texten bis hin zur sentimentalen Romanze –  niemals verleugnete Meyerbeer dabei sein dramatisches Talent. Der Klavierpart ist dabei sehr anspruchsvoll, mitunter sehr virtuos. 

Foto/ Collage: Alex Adler
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"...BIS DAS VERHEISSEN SICH ERFÜLLT..." -

Meyerbeer für Sopran, Klarinette und Klavier

 

Andrea Chudak (Sopran, Moderation)

Matthias Badczong (Klarinette)

Max Doehlemann (Klavier)

 

Meyerbeer gilt natürlich völlig zu Recht als „Meister der Grand Opéra“, aber er ist  so unglaublich viel mehr als das! Seine Lieder, seine Kammermusik oder auch seine sakralen Werke und Musik für festliche Anlässe haben es verdient, wieder in das Licht der Öffentlichkeit gebracht  zu werden. Viel zu lange lagen sie im Dornröschenschlaf und sind doch ein ganz wichtiger Teil unserer Musikgeschichte.

Meyerbeer konvertierte (anders als bekannte Jüdische Künstler wie Heinrich Heine oder Gustav Mahler) nie zum Christentum, statt dessen lebte er in seinen Berliner Kreisen eine moderne Form von liberalem Reformjudentum. Seine universalistische, weltoffene Perspektive, die keinerlei Berührungsängste auch an andere geistige Zusammenhänge kannte, muss man in dieser Perspektive sehen. Doch war er genau deshalb Zeit seines Lebens schweren Angriffen ausgesetzt mit oft antisemitischem Unterton.

Meyerbeer komponierte in 4 Sprachen und kann von der inneren Haltung her als polyglotter Europäer gesehen werden. Sein Umgang mit der Sprache ist außergewöhnlich, denn er verstand es, die Farbe jeder Sprache genau abzubilden und damit jedem Hörer ein Gefühl des „Zuhause Seins“ zu vermitteln. Er wusste nicht nur viel über Gesang und Instrumente, sondern gab den Musikern in seinen Vertonungen viel Raum, ihren Persönlichkeiten und ihrem musikalischen und virtuosen Können Ausdruck zu verleihen.

Das Konzert „…bis das Verheißen sich erfüllt…“ stellt diesen großen Komponisten mit seinen wiederzuentdeckenden Werken vor. Musik für Sopran, Klarinette und Klavier, die sowohl die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts spiegelt als auch religiöse Themen anspricht.

Im Programm wird es mehrere zeitgenössische Erstaufführungen französischer Lieder geben sowie die weltweit erste Aufführung seines „Rondos“ für Klavier solo nach der Wiederentdeckung des Notenmaterials.

 

Foto: Alex Adler
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"AUF DEN FLÜGELN DES GESANGES" -

Lieder von Giacomo Meyerbeer, Richard Wagner und Felix Mendelssohn

 

Andrea Chudak (Sopran, Moderation)

Yuki Inagawa (Klavier)

 

In seinem berüchtigten 1848 verfassten und 1850 veröffentlichten Pamphlet „Das Judenthum in der Musik“ verstieg sich Richard Wagner zu der Behauptung, dass „Der Jude“ an sich unfähig sei und sich am allerwenigsten durch seinen Gesang künstlerisch kundtun könne, es aber geschafft hätte, „in der verbreitetsten der modernen Kunstarten, der Musik, zur Beherrschung des öffentlichen Geschmackes zu gelangen“. Das war natürlich blanker Unfug und wüstes hetzerisches Geschwätz, das sich in erster Linie gegen die damals ungleich erfolgreicheren Komponisten Felix Mendelssohn und Giacomo Meyerbeer richtete. Dabei waren die Beiden unabhängig voneinander von Wagners musikalischem Talent überzeugt und hatten ihn am Anfang seiner Karriere nicht nur wohlwollend, sondern ganz konkret unterstützt. Meyerbeer half ihm in Paris nicht nur finanziell aus, sondern Dank seiner Fürsprache wurden „Rienzi“ und „Der fliegende Holländer“ an der Dresdner Hofoper uraufgeführt, die Wagners Ruhm begründeten. Mendelssohn wiederum bot ihm Konzerte im Leipziger Gewandhaus an. Wagner brachte dagegen den Beiden - als er es sich leisten konnte und ihnen keine vor Unterwürfigkeit und Schmeicheleien überquellenden Briefe mehr schrieb - nur Hass und Häme entgegen, wohl auch weil er sich von deren offensichtlichen musikalischen Einflüssen nicht befreien konnte. Meyerbeer schwieg vornehm zu Wagners Tiraden und Mendelssohn konnte sich - weil 1847 gestorben - nicht mehr dagegen wehren. 

Foto: Alex Adler
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"GELIEBTER UND THEURER BRUDER!" -

Carl Maria von Weber und seine vielfältigen Beziehungen zu Giacomo Meyerbeer und dessen Familie

 

Thomas Kliche (Lesung und Moderation)

Andrea Chudak (Sopran)

Andreas Schulz (Klavier)

 

Im April 1810 begegneten sich Meyerbeer und Weber erstmals in Darmstadt, wo sie bei Abbé Vogler ihren kompositorischen Schliff erhielten. Von Anfang an waren sich die beiden sympathisch, zumal sie auch in ihren Kunstauffassungen zunächst konform gingen. Als Meyerbeer ab 1817 italienische Opern komponierte, wurde dies von Weber nicht ausdrücklich begrüsst. Er hätte es lieber gesehen, wenn der Freund sein großes Talent der deutschen Oper gewidmet hätte. Diese kritische Sicht hinderte Weber aber keineswegs daran, Opern von Meyerbeer später in Dresden  aufzuführen. Zahlreiche Quellen belegen eine außergewöhnliche Freundschaft, die damit nicht frei von Konfliktebenen war. Überaus willkommen war Weber stets im Elternhaus von Meyerbeer in Berlin. Die Eltern Meyerbeers, Amalia und Jacob Herz Beer, führten in Berlin ein gastliches Haus, wo sich - frei von Standesdünkel - in ungezwungenen Runden und in einer liberalen Atmosphäre Künstler, Schauspieler, Musiker, Dichter und hohe Diplomaten zu geselligen Diners, Konzerten oder Lesungen zusammenfanden. Die Nähe zwischen dem Hause Beer und Weber ging soweit, dass man auch schon einmal gemeinsam zur Kur fuhr. Amalia Beer widmete Weber einige seiner Lieder. Im Programm von Andrea Chudak (Sopran), Andreas Schulz (Klavier) und Thomas Kliche (Lesung und Moderation) werden Lieder von Weber und Meyerbeer erklingen, überlieferte Briefe und Dokumente der Zeit bringen diese in einen spannenden, intimen Kontext.

Foto: Alex Adler
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"HUMBOLDT UND MEYERBEER: ZWEI BESTE FREUNDE" - Lesung und Musik

 

Andrea Chudak (Sopran)

Jake Walsh (Klavier)

Thomas Kliche (Lesung)

 

Den Vortrag von Thomas Kliche (Buchautor von "Camacho und das ängtsliche Genie") zu den beiden befreundeten großen Männern Alexander von Humboldt und Giacomo Meyerbeer begleiten die Sopranistin Andrea Chudak und der Pianist Jake Walsh mit einfühlsamen, heiteren und träumerischen Liedern des wohl meistgespielten Komponisten des 19. Jahrhunderts Giacomo Meyerbeer.

Bernd Kliche "Probenszenario mit Meyerbeer" (Bildausschnitt)
Bernd Kliche "Probenszenario mit Meyerbeer" (Bildausschnitt)

"MEYERBEER: VOCAL"

Vokale Kammermusik und Sakralmusik für Solostimmen

 

Matthias Badczong (Klarinette), Andrea Chudak (Sopran), Ekaterina Gorynina (Violoncello), Tobias Hagge (Bass), Yuki Inagawa (Klavier), Dorothe Ingenfeld (Mezzosopran), Anne-Sophie Lanier (Sopran), Yuri Mizobuchi (Alt), Martin Netter (Tenor), Polly Ott (Sopran), Irene Schneider (Alt), Oliver Vogt (Orgel/ Klavier), Ayako Wada (Mezzosopran), Ingo Witzke (Bass), Oliver Wunderlich (Ensembleleitung)

 

Die kulturgeschichtliche Bedeutung und musikalische Qualität des Komponisten Giacomo Meyerbeer (1791 – 1864) ist zwar in den letzten Jahren ein wenig mehr in das öffentliche Bewusstsein gelangt, doch noch immer muss der in Tasdorf bei Berlin als Sohn jüdischer Eltern geborene spätere preussische Generalmusikdirektor und Weltbürger als großer Unbekannter gelten. Bei diesem Programm handelt es sich um vokale Kammer- und Sakralmusik für solistische Besetzungen, darunter ein- bis vierstimmige Gesänge acappella oder in Begleitung von Klavier, Orgel und/ oder obligaten Instrumenten. Aus den 38 auf CD eingespielten Stücken (davon 22 Weltersteinspielungen, 11 Ersteinspielungen in der Originalbesetzung und 2 Ersteinspielungen in der Originalsprache) lassen die 16 Musizierenden eine große  Auswahl erklingen.