Bo Wiget (*1971)

Dem Komponisten, Cellisten, Arrangeur...Künstler und "Hans-Dampf-in-allen-Gassen" BO WIGET (*1971) bin ich erstmalig 2004 an der Bühne der Berliner Staatsoper begegnet, wo er für das Stück "Niemals einschlafen" Lieder von Robert Schumann für kleines Orchester und Stimme bearbeitete. Im Laufe der Jahre der lernte ich Bo in vielen Facetten kennen. Seine Musik ist genauso bunt und vielfältig wie er selbst; aufgeschlossen und offen. Die meisten seiner Kompositionen sind nicht "mal eben so" einstudiert und benötigen viel Zeit, um in den Körper zu kommen. Hat man dann aber das Stück erfasst, bietet sich eine unglaubliche Spielfläche, die ganz viele Freiheiten lässt und auch zulässt, dass sich die Musik verändert. Bo scheut nicht vor Vierteltönen, extremen Höhen und Tiefen oder immensen Tonsprüngen. Da fällt es mir  - als jemand, der kein absolutes Gehör hat - leider zu Beginn immer etwas schwer, Bögen zu erfassen. Sobald ich mich aber drauf eingelassen habe und durch wirklich intensives Studieren und Proben ein Körpergefühl dafür entwickeln konnte, kann ich damit spielen.... und ich genieße diesen Punkt dann sehr! Oft mischen sich in seinen Vokalwerken Farben von speziellen Instrumenten, wie z.B. dem Cello auf ganz eigene Weise in die Tongebung. Ich mag seine Tonsprache sehr und freue mich jedes Mal, wenn ich mir wieder eines seiner Werke zu eigen machen darf. Er verbindet eine ganz genaue, fast strenge Notation mit einer Aussicht auf das, was nachher an eigener Freiheit dazukommt. Seine Werke sind definitiv eine Entdeckung wert und ich würde mir sehr wünschen, seine von mir gesungenen Lieder auch einmal von anderen Musikern zu hören, denn ich bin mir sehr sicher, dass nicht zweimal das gleiche Ergebnis herauskommen kann, da er mit dem künstlerisch-menschlichen Potential zu rechnen scheint. Für mich definitiv ein ganz spannender Komponist!

Weitere Informationen zum Komponisten finden sich hier: www.bowiget.com

 

(Foto: Alex Adler)