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Meyerbeerkonzert für Frauenstimmen

Während ich das nächste Konzert mit Werken Giacomo Meyerbeers vorbereite und mir für die Programmzusammenstellung und die Vorbereitung die Notenmaterialien zurechtlege, fällt mir einmal mehr auf, wie sorgsam und gleichzeitig sehr natürlich Meyerbeer mit den Stimmen kompositorisch umgegangen ist.

In dem Konzert, dass ich gerade plane, singen Sopran, Mezzosopran, Alt a cappella und / oder mit Begleitung des Klaviers. Die Sololieder bieten jeder Sängerin unglaublich viel Raum, ihren Gefühlen und Gedanken darin Ausdruck zu verleihen. Und in den Frauenensembles passiert etwas, was ich in Meyerbeers Kompositionen schon oft erlebt habe: jede Stimme wird solistisch behandelt und fügt sich doch in ein großes Gesamtbild ganz natürlich ein. Es ist, als ob Meyerbeer sich eine Art Farbpalette ausgedacht hat, in die wirklich ausnahmslos jede Stimme hineinpasst und sich dadurch die Qualität des Stückes immer hält wenngleich auch ganz unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten die Stücke ausführen können. Sobald man sich musikalisch auf dieser Palette befindet, ergibt sich ganz automatisch ein Miteinander und ein unglaublich schönes Angebot zum miteinander Musizieren. Nicht selten habe ich dabei ein gegenseitiges Augenzwinkern, Lächeln oder auf die Mitmusizierenden "Hinsingen" erlebt. Ich möchte behaupten, dass Meyerbeer extrem "ensemblefördende" Musik schrieb. Ich mag dieses Miteinander ohne etwas von sich weglassen zu müssen sehr.

Das geschieht im Übrigen nicht nur mit den Gesangstimmen -  genauso sind auch Instrumente gleichberechtigt und ein gebend und nehmender Teil Meyerbeerscher Musik. Daraus kann bei jeder Aufführung immer wieder Neues entstehen. Ein wirkliches Phänomen - vermutlich, weil Meyerbeer den Ausübenden viel zutraute und eben auch vertraute.

Übrigens kann unser schönes Konzert am 19.11.21 um 19:00 Uhr in der Friedenskirche Berlin-Grünau natürlich gern besucht werden!